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Tipps für den Einstieg als LehrerIn - von uns für dich!

Hallo liebe Berufseinsteigerin und lieber Berufseinseiger


Claude und ich (Ariane) haben im Juli 2014 unsere Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich abgeschlossen. Also vor genau drei Jahren standen wir an einem ähnlichen Punkt, wie du vielleicht jetzt gerade. Prüfungen hinter uns und voller Tatendrang, um endlich mit unserer eigenen Klasse starten zu können! Wir konnten es kaum erwarten und stürzten uns ins Abenteuer. So wurden es dann recht kurze Sommerferien ... .


Damit du deinen Sommer nicht nur im Klassenzimmer verbringst, haben wir für dich Fazit gezogen und geben dir hier unsere Top 10 Tipps für den Berufseinstieg.

Hier unsere Tipps für einen entspannten Start in den schönsten Beruf der Welt:


Erfolgreich Beziehung zu den Kids aufbauen

Wohl das wichtigste für einen erfolgreichen Schulstart. Die Beziehung zu den Kindern macht enorm viel aus, das wissen wir ja. Zur Stärkung der Beziehung gehört es für mich, dass du als Lehrperson nahbar bist und auch von dir Sachen erzählst, aber auch deinen Regeln Treu bleibst, so dass die Kinder von Anfang an, wissen woran sie sind. Dazu gehört auch, dass du Rituale immer gleich durchführst. Überleg dir also, welche Rituale dir zum Schulbeginn wichtig sind. Danach kannst du immer noch ergänzen.


Rituale

  • Aufräumlied: Ich beginne ein Lied zu singen, alle Kinder singen mit und wissen, jetzt wird aufgeräumt. Aufräummusik geht natürlich gerade so gut!

  • Klämmerli-System: Jedes Kind hat eine Wäscheklammer (Klämmerli in Schweizerdeutsch) und hängt es an eine Stange. Der Reihe nach arbeite ich mich durch, die Kinder sind in der Zwischenzeit wieder am Platz und sind bei mir dann am weiterarbeiten oder lesen. Sobald ich Zeit habe, gehe ich zu Ihnen oder rufe sie zu mir. So habe ich Zeit für jedes Kind und es entstehen keine ewig langen Schlangen zum Anstehen.

  • Schatzkiste: Das ist meine Schatzkiste, wo ich eingezogene Edelsteine aufbewahre. Die Piraten haben bei sich drei Edelsteine und wenn sie gegen eine Regel verstossen, müssen sie mir - oftmals nach einer Verwarnung - einen Edelstein abgeben.

  • Good old: Klangschale: Sobald die Kinder die Klangschale hören, legen sie alles beiseite, verschränken die Arme und schauen zu mir.

  • Frühstück als Morgeneinstieg: Es ist eines meiner liebsten Rituale: Die Kinder kommen am Morgen ins Zimmer, begrüssen mich, geben die Hausaufgaben ab, nehmen sich ein Frühstück aus der Box und setzten sich still an den Platz und starten. So habe ich als Lehrperson Zeit, die Kinder richtig zu begrüssen und allfällige Sachen zu besprechen ... .


Planung

Ich habe das Glück mit meiner Parallelklasse super zusammenzuarbeiten und wir planen alles zusammen. Früher habe ich jeweils am Freitag nach der Schule noch vorbereitet für die nächste Woche: never ever again! Freitag, ab 16.00 Uhr ist normalerweise Wochenende bei mir... Dafür bereite ich jeweils am Mittwochnachmittag und sonst nach der Schule den Unterricht der kommenden Woche (Mo bis Fr) vor. So weiss ich immer gut eineinhalb Wochen vorher, was alles ansteht und am Freitag ist dann wirklich mal: Hände hoch, Wochenende! Aber auch hier, du musst es selbst merken, was für dich am besten stimmt!


Unterrichtsplanung - Klasse kennenlernen

Ja, ich weiss. 13 Seiten lange Verlaufsplanungen schreibst du jetzt im Schlaf, aber "leider, leider" ist dies in der Realität nicht wirklich umsetzbar. Nur zwei drei Stichworte auf einen Notizzettel schreiben, scheint minimalistisch. Jede Lehrperson muss aber die eigenen Art und Weise finden, wie es ihr am besten passt, den Unterricht vorzubereiten.

Mein Tipp hier aber: Zu Beginn des Schuljahres sich die Themen für das kommende Schuljahr zu überlegen, finde ich sehr sinnvoll. So hast du eine Übersicht, was alles ansteht. Bevor du dich aber Feinplanungen en masse stürzt, lerne die Klasse kennen - vielleicht sind sie es sich gewohnt in kooperativen Lernformen zu arbeiten, vielleicht auch nicht - vielleicht arbeiten sie gerne und gut mit Werkstätten, vielleicht brauchen sie einen sehr bewegten Unterricht, vielleicht auch viel Ruhe und Ordnung - alles Sachen, die du erst herausfinden kannst, wenn du die Kinder kennst. Klar, es ist wichtig, dass du dir im Vorhinein überlegst, was für eine Art Unterricht du gerne magst, aber trotzdem ist es so, dass gewisse Arbeitsformen nicht von Anfang an mit allen Klassen umsetzbar sind. Dann braucht es nämlich gleich erst mal viel Zeit zum Üben ... Da bringt dir leider die perfekt laminierte und hübsche Werkstatt nicht viel.


Perfektionismus

Findet wenig Platz im Lehrerinnen dasein, ansonsten gibts keine Freizeit mehr. Die Kindern lernen den Stoff nicht besser, nur weil das Blatt perfekt gestaltet wurde. Lieber mehr Zeit in die Planung der Lektion stecken :)


Vorlesen oder Hörbücher hören

Ich mache es zu wenig, aber ich empfehle es von Herzen. Ein Blogbeitrag zu guten Vorlesebüchern findest du ebenfalls auf unserem Blog. Ob du die Kinder dann dazu zeichnen oder einfach zuhören lässt, kannst du selbst entscheiden. Tipp: Wenn du merkst, dass ein Kind nicht gut zuhören kann und immer unruhig wird, gib ihm eine Kopie des Buches und lass es mitlesen - hat bei mir schon Wunder bewirkt. Für die Unterstufe kann ich euch empfehlen: Wawuschels oder die Olchis - kommen immer gut an!


Singen

Sie lieben es! Singen sind kleine Pausen, rhythmisiert den Unterricht und macht einfach Spass - und wer musikalisch nicht gerade bewandt ist, lässt dazu einfach eine Playback CD laufen, stellt YouTube ein, ... meiner Meinung nach: Hauptsache singen!


Ausflüge

Ich versuche mindestens einmal pro Quintal einen Ausflug entweder passend zum Mensch und Umwelt Thema zu machen oder einfach so, was gerade läuft. Aber auch nur einen Nachmittag auf den Quartierspielplatz ist echt schon toll. Kennt ihr die Robinsonspielplätze? Sehr sehr cool! Und natürlich super für den Klassenzusammenhalt.


Reinwachsen - Fehler gehören dazu

Du wächst rein. Ganz klar. Und zwar mit jedem Tag mehr. Du wirst Fehler machen, du wirst dich ärgern, es wird nicht einfach, aber: Es lohnt sich!


Work Life Balance

Jaja, das sagen alle und das klappt doch eh. Stimmt schon, aber du musst es dann eben auch machen. Klar, am Anfang hast du bestimmt nicht unendlich Freizeit und du wirst viel Zeit in der Schule verbringen, aber es ist auch wichtig, dass du dir genügend Zeit für dich und deine Freizeit nimmst. Vor allem für mich eine goldene Regel: Wochenende ist Wochenende - da mache ich wirklich selten etwas für die Schule...


Und jetzt noch der letzte Tipp:

Sei du selbst!


Wenn du Unterstützung beim Organisatorischen brauchst, können wir dir das neue Starter Kit für Lehrpersonen vom zkm Verlag empfehlen. Das ist direkt aus der Praxis und hat coole Tipps, Tricks und sogar Vorlagen auf einem Stick dabei. Es greift die wichtigsten Punkt von der Planung und Organisation auf und hilft dir dabei, an alles zu denken und den Überblick, was es alles zu tun gibt, zu behalten. Was wir besonders cool finden, ist dass es wirklich aus dem Alltag und direkt im Alltag einsetzbar ist.


Lasst uns doch einen Kommentar da, das würde uns sehr freuen!


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